Chronik

Erste urkundliche Erwähnung 

Erstmals aus dem Dunkel der Geschichte tritt Breitenbach in einer Urkunde vom Jahre 1157. Breitenbach wird darin als Tafelpfarre des Kanonikerstiftes St. Andrä in Freising erwähnt. Der Beginn der Besiedelung des Gemeindegebietes läßt sich geschichtlich nicht mehr feststellen, eine Reihe von Bezugspunkten weisen aber auf eine bereits im 8. Jahrhundert bestehende Urpfarre Breitenbach hin. 

Geschichtliches über Breitenbach

Wann unser Gemeindegebiet erstmals besiedelt wurde, lässt sich geschichtlich nicht mehr feststellen, aber kurz vor 800 n.Chr. wird Breitenbach bereits als Mensalpfarre für die Mönchzelle in Kufstein erwähnt und die Pfarrkirche St. Petrus gehört zu den ältesten Kirchen des Unterlandes. Breitenbach zählt mit Angath und Langkampfen zu den drei freisingischen Urpfarren auf Tiroler Boden. Urkundlich tritt Breitenbach relativ spät, erstmals 1157 als Tafelpfarre des Kanonikerstiftes St. Andrä in Freising auf.

Die ursprünglichen Grenzen der Ur- und Mutterpfarre Breitenbach umfassten die Gebiete der Pfarren Brandenberg, Steinberg, Mariatal, Voldöpp und Mosen (Kramsach), die alle erst 1891 endgültig aus diesem Verband ausgeschieden sind. Von 739 bis 1818 bildete der Inn von der Mündung des Habachs (bei Kramsach) bis Kufstein die Grenze zwischen dem Gebiet der Diözese Salzburg am rechten und jenem von Freising am linken Ufer des Flusses. Mit der kirchlichen Gebietseinteilung ging die weltliche einher und durch über 900 Jahre, von der bayerischen Landnahme bis zum Jahre 1504, teilte Breitenbach die Geschicke mit dem Herzogtum Bayern.

Danach traten die Tiroler Landesfürsten das politische Erbe der Bayernherzoge an. Im 17. und 18. Jahrhundert umfasste die damalige Schranne Breitenbach die Steuergemeinschaften Dorf Breitenbach, Oberangerberg, Unterangerberg, Mosertal, Freundsberg, Steinberg und Brandenberg. Die Schranne war aber nicht nur eine Verwaltungseinheit, sondern bildete auch wirtschaftlich, kulturell, bei Kriegsnot und Unwetterkatastrophen eine Schicksalsgemeinschaft. Das Jahr 1811 war der Beginn zur Ausbildung der heutigen Gemeindeorganisation. Damals wurde, wieder unter der Bayernherrschaft, die Schranne Breitenbach aufgelöst, bei der Ortsgemeinde verblieb das Dorf Breitenbach mit dem Oberangerberg, Unterangerberg und ein Teil des Mosertales. In der Mitte des 19. Jahrhunderts kam es zu einer Wiedergründung der Gemeinde Unterangerberg (heute Angerberg) und damit zur Abtrennung von Breitenbach. Damit waren im Wesentlichen die bis heute geltenden Gemeindegrenzen der politischen Gemeinde Breitenbach festgelegt.

Ursprünglich war Breitenbach ein reines Bauerndorf, das sich zum größten Teil selbst versorgte, wenig vom Markt brauchte, aber auch wenig auf den Markt brachte. Was man brauchte und nicht in der näheren Umgebung erhältlich war, wurde mit Schiffen auf dem Inn angeliefert. Dass es in Breitenbach auch eine sogenannte "Schopperstätte" (Reparaturwerkstätte für Innschiffe) gab, beweist heute noch der Name "Schopperwirt".

In den Jahren um 1860 veranlasste die auf der Südseite des Inns entstandene Eisenbahn eine enorme wirtschaftliche Entwicklung, von der Breitenbach wegen des Fehlens einer Brücke zunächst ausgeschlossen war. Wollte man von Breitenbach auf die andere Innseite nach Kundl gelangen, so gab es nur eine sog. "Überfuhr". Im Jahre 1894 führte der Gemeinderat Verhandlungen zur Etablierung einer Brückenverbindung zwischen Breitenbach und Kundl und bereits im Jahre 1896 wurde die Brücke für den Verkehr eröffnet, welche Breitenbach sozusagen an die Welt anschloss. 

Breitenbach ist seit 1978 Europagemeinde

Mit Beschluss vom 10. Mai 1978 wurde vom Rate der Gemeinden Europas der Gemeinde Breitenbach am Inn das ehrende Prädikat "Europagemeinde" verliehen. Damit wurden die Bestrebungen Breitenbachs gewürdigt, mit gleichnamigen Gemeinden in Mitteleuropa Kontakte aufzunehmen und zu vertiefen, insbesondere aber auch die Bemühungen der Breitenbacher Vereine wie Musikkapelle, Volkstanzgruppe und Schützenkompanie anerkannt, die in zahlreichen Tourneen nicht nur die Kultur unserer Heimat in andere Länder trugen, sondern auch völkerverbindende Beziehungen im europäischen Raum knüpften.